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Schutzwälder

Welchen Zweck erfüllen Schutzwälder?

Schutzwälder spielen in dicht besiedelten Regionen eine entscheidende Rolle. Sie bieten nicht nur eine ästhetische und ökologische Bereicherung, sondern sind auch von zentraler Bedeutung für den Schutz vor natürlichen Extremereignissen wie Wasserfluten, Hitze, Dürre und Wind. Studien belegen, dass Schutzwälder durch ihre vielfältigen Funktionen das Klima regulieren, Erosion verhindern und die Lebensqualität der Bewohner verbessern. Im Folgenden wird detailliert auf die verschiedenen Schutzfunktionen von Wäldern eingegangen und ihre Bedeutung für dicht besiedelte Gebiete erläutert.

Schutz vor Wasser

Schutzwälder sind essenziell, um Hochwasserschäden in besiedelten Gebieten zu minimieren. Die Baumkronen, der Waldboden und die Wurzelsysteme wirken wie ein Schwamm, der Wasser aufnimmt, speichert und langsam abgibt. Durch die Interzeption der Baumkronen wird ein Teil des Niederschlags zurückgehalten und verdunstet wieder, wodurch die Menge des abfließenden Wassers reduziert wird.

Studien zeigen, dass Wälder die Spitzenabflüsse bei Starkregenereignissen signifikant senken können. Laut einer Untersuchung des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) in der Schweiz können bewaldete Gebiete den Abfluss um bis zu 30 % reduzieren. Dies verhindert Überflutungen und mindert die Belastung der Kanalisation in urbanen Gebieten. Zudem wird die Bodenerosion durch die stabilisierende Wirkung der Wurzeln verringert, was langfristig die Gefahr von Erdrutschen minimiert.

Schutz vor Hitze

Schutzwälder spielen eine wichtige Rolle bei der Minderung der Auswirkungen von Hitze in dicht besiedelten Regionen. Wälder tragen zur Abkühlung der Umgebung bei, indem sie Schatten spenden und durch Transpiration Wasser verdunsten. Dies senkt die Umgebungstemperaturen und wirkt dem sogenannten „Heat Island“-Effekt entgegen, der in Städten auftritt, weil Gebäude und Straßen die Wärme speichern und langsam abgeben.

Eine Studie der Universität Freiburg hat gezeigt, dass Wälder die Temperaturen in ihrer Umgebung um bis zu 4 °C senken können, wobei die Wälder um bis zu 15 °C kühler sein können, als eine von der Sonne direkt beschienene Fläche. Besonders während Hitzewellen, die aufgrund des Klimawandels häufiger und intensiver auftreten, bieten Wälder somit einen natürlichen Schutz vor Überhitzung. Dies ist nicht nur für die allgemeine Lebensqualität der Bewohner wichtig, sondern auch für die öffentliche Gesundheit, da extreme Hitzeperioden mit erhöhten Gesundheitsrisiken wie Hitzschlag und Dehydratation verbunden sind.

Wälder sind umso besser aufgestellt, je weniger wir sie stören.
Peter Wohlleben

Schutz vor Dürre

Wälder sind auch ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Dürreperioden. Sie wirken als natürliche Wasserspeicher, indem sie Wasser im Boden und in der Vegetation halten und so die Grundwasserneubildung fördern. Die tiefen Wurzelsysteme von Bäumen ermöglichen es ihnen, Wasser aus tieferen Bodenschichten zu erreichen, was besonders in trockenen Perioden von Vorteil ist.

Laut einer Studie des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) tragen Wälder dazu bei, die Bodenfeuchtigkeit auch während längerer Trockenperioden aufrechtzuerhalten. Dies ist von großer Bedeutung für die Wasserversorgung der städtischen Bevölkerung. Überdies helfen Wälder, das Mikroklima zu stabilisieren, indem sie die Luftfeuchtigkeit erhöhen und die Verdunstung von Oberflächenwasser verringern.

Schutz vor Wind

Die windbrechende Wirkung von Schutzwäldern ist besonders in Regionen mit starkem Wind oder häufigen Stürmen von Bedeutung. Bäume und Wälder wirken als natürliche Barrieren, die die Windgeschwindigkeit reduzieren und so die Auswirkungen von Stürmen und Böen abschwächen. Dies schützt nicht nur die Infrastruktur, sondern auch die ländlichen Flächen vor Erosion und Schäden.

Eine Untersuchung der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg hat gezeigt, dass Wälder die Windgeschwindigkeit um bis zu 60 % reduzieren können. Diese Schutzfunktion ist besonders in exponierten Lagen wie der Schwäbischen Alb, dem Schurwald und des Welzheimer Waldes wichtig, wo starke Winde häufig vorkommen. Schutzwälder tragen zur Stabilität bei, indem sie die Windlasten mindern.

Was wir tun können

Die Bernhard-Veil-Stiftung sucht Wälder, welche man der natürlichen Renaturierung überlassen kann. Der Wald entwickelt sich von ganz allein zu einem Schutzwald. Der Mensch muss wenig dafür machen - am besten gar nichts.

Sollten Sie Waldbesitzer sein und ihren Wald veräußern wollen, sprechen Sie uns an